Wege aus der Not – „Medizin hilft“, ein Projekt in Berlin

In den Abendnachrichten und auf den Straßen ihrer Stadt sah Pia Skarabis-Querfeld die Ankunft von Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut aus ihrer Heimat nach Berlin geflohen waren. Motiviert von dem Wunsch zu helfen, sammelte sie Kleidung und brachte sie in eine Turnhalle, in der Flüchtlinge untergebracht waren. Doch dort sah sie, dass die Menschen noch viel mehr brauchten – vor allem eine gesundheitliche Versorgung.PiaRefugees2

So entwickelte sie ein allumfassendes ehrenamtliches Projekt: In drei Jahren baute Dr. Skarabis-Querfeld ein Netzwerk mit über 100 Ehrenamtlichen auf, die Tausenden in Bürgerzentren, Zeltlagern und anderen Notunterkünften der Stadt untergebrachten Flüchtlingen halfen. Ihr gemeinnütziger Verein Medizin Hilft ist Anlaufstelle für Patienten, die anderweitig keinen Zugang zu einer medizinischen Versorgung haben, oder die Beratung brauchen, um sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden.

Dr. Skarabis-Querfeld und andere Helfer behandeln kostenlos Patienten. Die nationalen Medien wurden auf das Projekt aufmerksam. Für die ehrenamtliche Versorgung von Flüchtlingen wurde das Projekt von Dr. Pia Skarabis-Querfeld mit dem Berliner Gesundheitspreis 2017 ausgezeichnet. Während des größten Zustroms an Flüchtlingen 2015 zählte Medizin Hilft mehr als 100 ehrenamtliche Mitarbeiter. Jeden Tag gingen Dutzende von E-Mails mit dem Angebot der Mithilfe ein. Neben der Sofortversorgung von Patienten führte der gemeinnützige Verein Impfaktionen durch und half den Immigranten, sich im deutschen Gesundheitswesen zurechtzufinden. „Viele unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter fühlten sich zum Helfen verpflichtet, weil es uns hier so gut geht. Wir leben in einer Demokratie mit Zugang zur Gesundheitsversorgung. Sie empfanden es als ihre humanitäre Pflicht“, erklärt Dr. Skarabis-Querfeld. Neben ihrem eigenen Club, dem Rotary Club Berlin-Tiergarten, gab auch der Rotary Club Berlin-Nord dem Projekt sofort seine volle Unterstützung. Ein Global Grant der Rotary Foundation in Höhe von 160.000 Dollar ermöglicht das Fortbestehen der Klinik open.med von Medizin Hilft und der Informationskampagnen bis in die nahe Zukunft.

Exzerpt aus der Story von Rhea Wessel

 

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