
Judith Diment, Vorstand des Rotary Representative Network
Von Judith Diment, Vorstand des Rotary Representative Network
Jedes Jahr ernennt Rotary International einige seiner Mitglieder zu Repräsentanten in UN-Gremien und anderen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Diese Vertreter machen nicht nur auf Programme von Rotary aufmerksam, sie treffen sich auch mit Amtsträgern anderer internationaler Agenturen, um gemeinsame Positionen und Kooperationsmöglichkeiten zu erörtern und sich über die Strategien und Tätigkeiten anderer Organisationen zu informieren. Judith Diment vom Rotary Club Maidenhead Thames in England und Vorsitzende des Rotary Representative Network berichtet, wie ihre Arbeit im vergangenen Jahr im Zeichen der Pandemie aussah.
Als Rotarys „Botschafter“ bei 22 UN- und anderen wichtigen Organisationen besteht unsere Arbeit normalerweise darin, Mitarbeiter aus strategischen Bereichen zu treffen und Beziehungen zu entwickeln, die eine Zusammenarbeit in den Schwerpunktbereichen von Rotary fördern. Dies ist inmitten einer Pandemie keine leichte Aufgabe. Wie alle Rotary-Mitglieder mussten wir uns darauf einstellen, uns virtuell zu treffen und Diplomatie-Methoden für das Internet zu entwickeln.
Friedensprojekt-Inkubator
Der pensionierte Schweizer Botschafter Walter Gyger, jetzt Rotarys Vertreter bei den Vereinten Nationen in Genf, verbrachte das letzte Jahr mit der Planung des „Peace Project Incubator“, der im November 2020 zu einem virtuellen Treffen umfunktioniert werden musste. Dieses Treffen fand in Zusammenarbeit mit der Rotary Action Group for Peace statt, um die Vertreter besser mit den verschiedenen Rotary-Einheiten zu vernetzen. Walter Gyger bezog auch Rotary Peace Fellows mit ein und bat sie, über 50 fertig vorbereitete Friedensprojekte vorzustellen, die auf Unterstützung, Ressourcen und Engagement von Rotary Clubs warten. Mehr zu diesen Projekten erfahren Sie auf der Website der Veranstaltung.
Ebenfalls im November 2020 organisierten unsere Vertreter in Brüssel – Michel Coomans und Hugo Schally – eine virtuelle Konferenz zum Thema „Globale Gesundheitssicherheit“, die gemeinsam von Rotary International Präsident Holger Knaack und der Europaabgeordneten Marlene Mortler mitveranstaltet wurde. Das primäre Ziel war es, sich für die Finanzierung des Polio-Programms einzusetzen. Dank des virtuellen Treffens nahmen über 450 Interessierte aus der ganzen Welt teil und es konnten Experten aus Ruanda und den Niederlanden in die Diskussionen einbezogen werden.
Globale Unterstützung für die Polio-Ausrottung
Neben der Anerkennung der wichtigen Rolle von Rotary innerhalb der Global Polio Eradication Initiative bekräftigten die Mitgliedsstaaten ihr Versprechen zur Ausrottung der Kinderlähmung. Außerdem würdigten sie besonders den herausragenden Beitrag, der seit letztem März durch den Einsatz von Polio-Ressourcen und -Mitarbeitern zusätzlich zu Polio auch zur Bekämpfung von COVID-19 geleistet wurde.
Auch auf der virtuellen Tagung des Exekutivrats der WHO im Januar 2021 drängten führende Vertreter aus dem globalen Gesundheitssektor und Gesundheitsminister auf konzertierte Maßnahmen, um die Welt endlich von Polio zu befreien, und wiesen auf die globale und kollektive Verantwortung hin, die Krankheit ein für alle Mal auszurotten. Die Delegierten bekräftigten ihre Unterstützung für die nachhaltige Überführung der Polio-Infrastruktur zur Nutzung auch für andere Gesundheitszwecke.
COVID-19 und WASH in Schulen
Ich habe im letzten Jahr daran gearbeitet, mich für das Treffen der Commonwealth-Regierungschefs einzusetzen, das wegen Covid-19 auf Juni 2021 verschoben wurde. Das Veranstaltungsprogramm wird Gesundheit auch im Lichte der Pandemie behandeln. Und die ehemalige kenianische Botschafterin Josephine Ojiambo hat in Nairobi daran gearbeitet, UNICEF Kenia und den Rotary Distrikt 9212 zusammenzubringen. Beide haben eine zweijährige Vereinbarung mit Schwerpunkt auf COVID-19 und WASH in Schulen unterzeichnet und eine große Spendenkampagne gestartet.
Ebenfalls in Nairobi nahm Rotarys Repräsentantin bei der UNESCO, Salome Gitoho, an einem Webinar zum Thema „Recover and Revitalize Education“ (Neustart für die Bildung) für die Generation COVID-19 teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der UNESCO, dem UN-Hauptquartier, der Global Partnership for Education (GPE) und dem Centre for Interdisciplinary Studies.
Netzwerken trotz Pandemie
Alle 30 Rotary-Repräsentanten/innen haben neue Wege gefunden, auch während der Einschränkungen durch die Pandemie Verbindungen zu internationalen Organisationen herzustellen. Sie tauschen kontinuierlich Wissen und Erfahrungen aus und initiieren potenzielle gemeinsame humanitäre Dienstprojekte.
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