3 Möglichkeiten, Ihren Club inklusiver zu gestalten

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Katey Halliday, Rotaract Club Adelaide City und Rotary Club Adelaide Light, Australien, ist Projektbeauftragte und Trainingsmoderatorin im Diversity and Inclusion Branch der Polizei von Südaustralien.

Von Katey Halliday, Rotaract Club Adelaide City und Rotary Club Adelaide Light, Australien

Rotary hat vor einiger Zeit eine Grundsatzerklärung zu Vielfalt, Gleichbehandlung und Inklusion* verabschiedet, die klar herausstellt, dass wir Inklusion begrüßen. Rotary hat Clubs in der ganzen Welt und erreicht mit seinen Dienstprojekten ein breites Spektrum an Menschen. Wir sind also bereits vielfältig, aber eine zweite Zutat, die Inklusion oder aktive Einbindung, ist der Schlüssel, um den vollen Nutzen dieser Vielfalt zu erschließen und zu erhalten. Wie inklusiv ist Ihr Club?

Verna Myers, Gründerin der Verna Myers Company und Vice President of Inclusion Strategy bei Netflix, hat den Unterschied zwischen den beiden Konzepten wie folgt erklärt: „Vielfalt ist die Einladung zur Party, Inklusion ist die Aufforderung zum Tanz.“

Im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft bei Rotary bedeutet dies, dass es nicht ausreicht, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu unseren Treffen und Veranstaltungen einzuladen. Wir müssen sie in die Clubplanung und Entscheidungsfindung einbeziehen und ihre Beiträge wertschätzen. Hier einige Ideen, wie Inklusion gelingen kann:

Machen Sie Ihren Club für alle zugänglich

  • Treffen Sie sich an einem Ort, der für alle bequem zu erreichen ist? Wenn nicht, erwägen Sie, sich an mehr als einem Ort zu treffen.
  • Können Mitglieder und Interessenten online Informationen zu den Treffen finden, wenn sie nicht teilnehmen können?
  • Passt die Uhrzeit Ihres Treffens zu der Zielgruppe, die Sie ansprechen möchten? Sie könnten Optionen anbieten, z. B. einige Treffen am Morgen und einige am Abend.
  • Gibt es unnötige Kosten, die einige von der Teilnahme abhalten, z. B. die Kosten für eine Mahlzeit? Eine eingeschränkte Speisekarte kann auch ungewollte Barrieren für Personen mit Ernährungseinschränkungen schaffen. Überlegen Sie auch, ob Sie Treffen ohne Verpflichtung zur Teilnahme am Essen anbieten.
  • Können Sie die Gebühren monatlich oder vierteljährlich statt jährlich abrechnen, für diejenigen, die auf diese Weise besser zurechtkommen würden? Sie könnten einen kleinen Aufschlag berechnen, um die zusätzlichen Kosten zu decken.

Geben Sie allen Mitgliedern eine sinnvolle Aufgabe

Dies erfordert, dass die Clubvorstände die Motivation jedes Mitglieds für ihre Mitgliedschaft bei Rotary kennen und herausfinden, welche Aktivitäten dieser individuellen Motivation entsprechen. Manchmal ist es einfacher, eine Aufgabe selbst zu erledigen, als sie zu delegieren, aber die Abgabe von Verantwortung an andere Mitglieder ist eine gute Möglichkeit, diese einzubeziehen.

Bieten Sie Schulungen zu Vielfalt und Inklusion an

Jeder Club kann von einer ehrlichen Diskussion über diese Themen profitieren. Ich habe von vielen Mitgliedern Rückmeldungen erhalten und bei der Beratung von Distrikten gehört, dass einige Leute zögern, einem Club beizutreten, weil sie dort unangemessene Kommentare oder unangemessenes Verhalten erlebt haben. Laden Sie einen Referenten ein oder führen Sie eine Schulung zu einem der folgenden Themen durch:

  • Verwendung inklusiver Sprache: Erfahren Sie, welche Wirkung unsere Worte auf unser Denken und Verhalten haben. Eine Sprache, die zum Beispiel nur rein männliche Formen der Anrede oder Berufsbezeichnungen verwendet und bei der Frauen bestenfalls „mitgemeint“ sind, stellt ein Hindernis auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter dar. Um das Ziel zu erreichen, dass Frauen bis Juni 2023 30 Prozent der Mitglieder und Führungskräfte ausmachen, müssen wir in diesem Bereich positive Maßnahmen ergreifen.
  • Erkennen und Vermeiden von unbewussten Vorurteilen und Diskriminierung: Manchmal werden Menschen aufgrund eines persönlichen Merkmals ungewollt ungerecht behandelt.
  • Verstehen und Vermeiden von sexueller Belästigung: Die „Me too“-Bewegung hat das Bewusstsein für sexuelle Belästigung geschärft. Ziehen Sie eine/n Experten/in hinzu, um Ihren Club für das Thema zu sensibilisieren und zu erörtern, was die Mitglieder dagegen tun können.
  • Als Unbeteiligter auf unangemessenes Verhalten aufmerksam machen. David Morrison, pensionierter Generalleutnant der australischen Armee und derzeitiger Vorsitzender des Diversity Council Australia, sagt: „Wenn Sie unangemessenes Verhalten ignorieren, dann setzen Sie damit einen Standard dafür, was akzeptabel ist.“
  • Beteiligen Sie sich am Internationalen Frauentag, am Harmony Day, an Ihren lokalen Pride-Festen und anderen Tagen, an denen Vielfalt gefeiert wird.

Es gibt viele Strategien, die Ihr Club verfolgen kann. Doch damit eine davon funktioniert, müssen Sie akzeptieren, dass Veränderungen für den weiteren Erfolg von Rotary unerlässlich sind. Viele Mitglieder haben es begrüßt, dass Rotary International die Erklärung zu Vielfalt, Gleichbehandlung und Inklusion veröffentlicht hat. Nun liegt es an den Mitgliedern, sie auf Clubebene umzusetzen. Erfahren Sie, was Ihr Club in Sachen Vielfalt tun kann.

Über die Autorin: Katey Halliday ist ehemalige Präsidentin und Gründungsmitglied des Rotaract Clubs Adelaide City und seit kurzem Mitglied im Rotary Club Adelaide Light in Australien. Sie war außerdem als Teamleiterin, Koordinatorin und Trainerin für Rotary Youth Leadership Awards (RYLA) tätig. Sie ist Projektbeauftragte und Trainingsmoderatorin im Diversity and Inclusion Branch der Polizei von Südaustralien.


*Anmerkung der Red.: Der Begriff Inklusion wird vielfach in Bezug auf Menschen mit Behinderung verwendet. Er existiert jedoch auch in einem weiter gefassten Sinne, wenn es um „Inklusion und Teilhabe“ von Menschen aus benachteiligten oder ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen geht. In letzterer Bedeutung wird der Begriff in diesem Artikel sowie auch in Rotarys Erklärung zu Vielfalt, Gleichbehandlung und Inklusion verwendet.

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