Kreuzfahrt bringt internationale Service-Clubs zusammen

Gruppe
Von Natalia Anisimova Krucker, Rotary E-Club Russland – bearbeitet von Gundula Miethke, Rotary International –
Fotos: Ivo Krucker

Vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie gingen Mitglieder der drei Service-Organisationen Rotary, Lions und Kiwanis an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, ohne voneinander zu wissen. Am Ende der Reise war die Welt, in die sie als Freunde zurückkehrten, eine andere.

Geplant war eine 4-monatige Weltreise per Schiff mit Start im Januar 2020 in Venedig. Von dort aus sollte es über das Mittelmeer, den Atlantik, durch den Panamakanal nach Chile, zu den Osterinseln, nach Tahiti, Neuseeland, Australien, Japan, Korea, China, Vietnam, Indien und schließlich durch den Suezkanal zurück zum Zielhafen Venedig gehen.

Rotary-, Lions- und Kiwanis-Mitglieder aus 6 Ländern

Unter den mehr als 2.500 Passagieren vermutete ich einige Rotary-Mitglieder. Und weil das Knüpfen neuer Kontrakte ein wesentliches Anliegen von Rotariern ist, hängte ich gleich einen Aushang ans „schwarzen Brett“. Zwei Rotarier aus Deutschland, vom Rotary Club Achim und Rotary Club Schleswig/Gottorf, meldeten sich als Erste und wir beschlossen, während der Reise regelmäßige Treffen abzuhalten und auch Mitglieder anderer Service-Clubs einzuladen.

Weitere Rotarier sowie Lions– und Kiwanis-Mitglieder aus Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und die Schweiz stießen zu uns. So wurde der Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Organisationen und Kulturen zu einem Stück internationaler Verständigung. Das zeigte sich auch bei einem Quiz mit Fragen zu Rotary: Die meisten richtigen Antworten lieferte ein Lions-Mitglied aus Italien.

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Natalia Anisimova Krucker, Rotary E-Club Russland mit Schiffskapitän Nicolò Alba

Lebensmittellieferdienst und Desinfektionslampen

Die Welt außerhalb unseres Schiffes veränderte sich mehr und mehr, sodass wir von der ursprünglich vorgesehenen Asien-Route abweichen mussten. Als auch in Neuseeland und Australien die ersten Corona-Fälle registriert wurden, trat unser Schiff den Rückweg über den Indischen Ozean und den Suezkanal nach Europa an.

Unterdessen führten unsere Clubs in unseren Heimatstädten vielfältige COVID-Projekte durch. So organisierten die Lions in Wien einen Lebensmittellieferdienst für besonders gefährdete ältere Einwohner, während sich in meinem russischen Distrikt 2223 viele Clubs an einem Global Grant zur Anschaffung effizienter Desinfektionslampen für Spitäler, Kindergärten, Wartezimmer etc. beteiligten.

Interesse an E-Clubs

Auch die Themen Online-Meetings oder ob und wie E-Clubs Projekte durchführen, waren aufgrund der Pandemie für viele Freunde unserer Service-Club-Gruppe von ganz neuem Interesse. Als Mitglied eines aktiven E-Clubs konnte ich aus erster Hand berichten und die Vorteile von Online-Meetings mittels unserer WhatsApp-Gruppe demonstrieren. Über diese virtuelle Plattform konnte ich auch während der Kreuzfahrt an einigen Clubtreffen teilnehmen.

Ende April liefen wir schließlich im Hafen von Genua ein – ohne einen Fall von COVID-19 an Bord. Auch wenn die Reise nicht so verlief, wie geplant, hat sie auf besondere Weise unseren Horizont erweitert. Und wer hätte gedacht, dass meine neuen Freunde nun in ihren eigenen Clubs an Online-Meetings teilnehmen.


An welchen ungewöhnlichen Orten oder zu welchen unerwarteten Gelegenheiten habt Ihr Euch schon mit anderen Service-Clubs getroffen? Schreibt uns im Kommentarbereich.

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