Ärzte verbinden sich über das Netzwerk Rotary

Members of the Doctors Fellowship

Mitglieder der International Fellowship of Rotarian Doctors bei einem Einsatz in Afrika.

Von Dr. John Philip, Chair of the International Fellowship of Rotarian Doctors

Die International Fellowship of Rotarian Doctors ist eine multidisziplinäre, internationale Gruppe. Bei uns vernetzen sich Rotary-Mitglieder, die als Fachkräfte im Bereich Gesundheit arbeiten und darüber hinaus. Viele unserer Mitglieder stehen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie an vorderster Front. Als internationale Fellowship suchten wir nach einem Weg, diesen Mitgliedern unsere Solidarität zu zeigen, sie zu unterstützen, Ideen auszutauschen und voneinander zu lernen.

Wir veranstalteten deshalb zwei Online-Diskussionen, an denen 30 bis 35 Mitglieder und Gäste aus verschiedenen Teilen der Welt teilnahmen. Während der ersten Diskussionsrunde tauschten Teilnehmer aus Ländern wie Großbritannien, USA, Kanada, Uganda, Nigeria, Malaysia, Indien und Mexiko ihre Einschätzungen und Erfahrungen aus. Dabei wurde deutlich, unter welchen schwierigen Umständen und oft persönlichem Risiko sich diese Mediziner um schwerkranke Patienten kümmern. Vielen von ihnen stehen weder adäquate Schutzausrüstung noch die nötigen medizinischen Geräte zur Verfügung. Einige berichteten auch, dass sie mit sozialer Stigmatisierung und feindseligen Reaktionen auf Covid-19-Patienten zu kämpfen haben.

Betreuung am Lebensende und Geburtshilfe

Die zweite Online-Diskussion konzentrierte sich auf zwei spezifische Themen – Betreuung von Patienten am Lebensende und Herausforderungen bei der Geburtshilfe. Die Pandemie hat in vielen Ländern so viele Todesopfer gefordert, dass in einigen Krankenhäusern kaum Zeit bleibt, um einen Todesfall psychisch zu verarbeiten, bevor man sich um einen anderen Patienten kümmern muss. Die Angehörigen sind unvorbereitet, können ihren kranken Familienmitgliedern kaum beistehen und haben selbst nur wenige Möglichkeiten, sich Trost und Unterstützung zu holen.

Geburtshilfe – insbesondere in Notfällen – setzt die betreuenden Ärzte und Hebammen besonderen Risiken aus. Falls Anästhesie benötigt wird, so erfordert diese besondere Schutzvorkehrungen. Und oft darf der Partner nicht im Kreißsaal bei der Geburt dabei sein.

Erfahrungsaustausch über Behandlungsmöglichkeiten

Viele Ärzte sind überlastet, tragen ein hohes persönliches Risiko und erhalten nur wenig Unterstützung. Unsere Online-Gespräche haben den Stress ein wenig lindern und sie moralisch aufbauen können. Durch diese Online-Meetings und E-Mail-Kommunikation stehen wir nun in Kontakt mit Kollegen aus verschiedenen Teilen der Welt. Wir hoffen, dass unser Netzwerk weiter wächst, und möchten in dieser Zeit der globalen Krise Meinungen und Erfahrungen von der Basis zusammentragen. Seit diesen Treffen gab es zum Beispiel vermehrt Diskussionen über Behandlungsmöglichkeiten. Weitere angesprochene Themen waren Ausstiegsstrategie, Prävention, ethische Fragen, digitale Technologie (gute und schlechte Methoden) und Kollateralschäden.

Wir planen weitere Online-Diskussionen. Um mehr darüber zu erfahren, kontaktieren Sie mich bitte.


Der Juni ist der Monat der Rotary Fellowships. Die Fellowships ermöglichen es Ihnen, mit Mitgliedern auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten, die durch gemeinsame Interessen verbunden sind. Die Netzwerkarbeit läuft hier nicht erst seit der Pandemie hauptsächlich über das Internet ab. Erfahren Sie mehr über diese Interessengruppen.

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