Im Schrott-Auto durch Europa

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Konrad Niemann (links) und das Schrottauto, das er und sein Sohn beim Carbage Run gefahren haben. Das Auto wurde versteigert und der Erlös sowie weitere Spenden an Stephan Dauer (rechts) den Leiter des Kinderheims Salberghaus, übergeben.

Von Konrad Niemann, Präsident des Rotary Clubs München-Münchner Freiheit – übersetzt und redigiert von Gundula Miethke

Letzten Februar war ich mit meinem Sohn auf einer Autobahn unterwegs. Wir überholten ein paar seltsam aussehende Fahrzeuge. Sie gehörten zu einem Konvoy von Schrott-Autos, die am sogenannten Carbage Run teilnahmen, einer fünftägigen Rallye quer durch Europa, die es seit zehn Jahren gibt. Für die Teilnahme an der Veranstaltung, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat, zahlen die Teilnehmer etwa 350 Euro. Die Autos müssen mehr als 18 Jahre alt sein und einen Wert von weniger als 500 Euro haben. Mein Sohn und ich sahen uns an und dachten: „Das wäre eine lustige Idee für einen Ausflug für Vater und Sohn!“

Um die Idee noch zu verbessern, haben wir uns entschieden, die Reise als Spendenaktion für ein Kinderheim in München durchzuführen. Der Schwerpunkt meines Präsidentenjahres liegt auf Kindern, denn sie sind unsere Zukunft.

Wir haben uns dann für eine deutsche Version des Carbage Run angemeldet, die vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde und 2.500 Kilometer von Deutschland über die Schweiz, Frankreich und Andorra nach Spanien führt. Wir haben meinen Rotary Club und die Clubs Münchener Residenz und München-Bavaria dafür gewonnen, unsere Fundraising-Reise mit 2,30 Euro je gefahrenem Kilometer zu unterstützen.

Von Deutschland nach Spanien ohne Klimaanlage

Wir fuhren etwa 500 Kilometer pro Tag durch atemberaubende Landschaften. Wir standen jeden Tag um 8 Uhr auf, um unsere Ausrüstung und unser Zelt zu packen und die nächste Etappe anzugehen. Jeden Tag kann man zwischen einer längeren und einer kürzeren Strecke wählen; aber wir haben uns immer für die längere entschieden. Es war eine tolle Erfahrung, die uns beide einander noch nähergebracht hat. Wir mussten gemeinsam unseren Tag organisieren, unsere Route planen und unsere Grenzen testen (z. B. bezüglich der Hitze, da unser Schrottfahrzeug keine Klimaanlage hatte).

Wir und das Auto hielten alle fünf Tage ohne größere Probleme durch. Am Ende der Fahrt versteigerten wir das Auto und einige Souvenirs, die wir unterwegs erstanden hatten, für insgesamt 1.600 Euro. Zusammen mit den Spendenzusagen der Clubs konnten wir 7.500 Euro an das Salberghaus spenden. Das ist eine Schutzunterkunft für Kinder, die vom Staat aus ihrem jeweiligen Zuhause herausgenommen werden müssen, weil sie dort durch Gewalt, Drogen oder Missbrauch gefährdet sind.

Gutes tun und dabei Spaß haben

Die Reise hat mir gezeigt, dass es nicht schwer ist, Geld zu sammeln und dabei auch Spaß zu haben. Wir tun eine Menge Dinge in unserem Leben aus Spaß und verbringen viel Zeit damit, herauszufinden, wie wir uns amüsieren können. Wie viel Gutes könnten wir tun, wenn wir etwas von dieser Zeit und Energie in die Planung von Aktivitäten investieren würden, die die Welt zu einem besseren Ort machen! Versuchen Sie es selbst. Verbinden Sie bei der nächsten Gelegenheit Spaß und Engagement. Und wenn ein Familienmitglied Lust hat, mitzumachen, dann gehen Sie gemeinsam auf die Reise…

 

 

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