Seit der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags am 22. Januar 1963 haben Frankreich und Deutschland eine ganz besondere bilaterale Beziehung aufgebaut. Was als politisches Bündnis und wirtschaftliche Partnerschaft begann, wurde durch den im Vertrag begründeten Kultur- und Jugendaustausch zu einer Völker versöhnenden Freundschaft und zur Basis des Friedens in Europa. An dieser Entwicklung hat auch Rotary seinen Anteil.
Anlässlich des 40. Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-französischen Vertrages am 22. Januar 2003 erklärten der damalige französische Präsident Jacques Chirac und der damalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder den 22. Januar zum „Deutsch-Französischen Tag“ mit dem Ziel, die Jugendlichen beider Länder mit dem Nachbarland und seinem kulturellen Reichtum bekannt zu machen. In allen Einrichtungen der deutschen und französischen Bildungssysteme dient er der Werbung für die Partnersprache sowie der Information über Austausch- und Begegnungsprogramme und Möglichkeiten des Studiums und der Beschäftigung im Partnerland. Außerdem können Schüler im Rahmen eines Entdeckungstags Unternehmen besuchen und sich über berufliche Perspektiven informieren.
Am Aufbau dieser guten Beziehungen hat auch Rotary einen nicht unerheblichen Anteil. Schon Ende der 1920er-Jahre entstanden erste Kontakte zwischen deutschen und französischen Clubs. Heute bestehen 321 Clubkontakte zwischen beiden Ländern, d.h., fast jeder dritte deutsche Club hat einen französischen Partnerclub.
1950 wurde dann der erste Länderausschuss zwischen Deutschland und Frankreich gegründet. Er fördert bilaterale rotarische Beziehungen und unterstützt die Partnerclubs, ihre Partnerschaften lebendig zu gestalten, z. B. durch Anregung gemeinsamer Projekte und Aktivitäten. Der Deutsch-Französische Länderausschuss sowie auch die anderen rotarischen Länderausschüsse leisten als Teil des Internationalen Dienstes einen wichtigen Beitrag zu interkulturellem Austausch, zum andauernden Versöhnungsprozess in Europa und zum Weltfrieden.